Kim und Nika waren da, aber natürlich nicht allein. Aus Berlin waren in der ersten Woche außerdem Henning, Erik, Heiko, Mareen, Boris, Hartmut, Marcus und Benjamin dabei, viele zum wiederholten Mal. Dass Herzogenhorn ursprünglich ein Trainingsort ausschließlich für Träger des 1. Kyu und weiter Richtung Dan war, hat sie nicht abgeschreckt, für Nika und Henning war es dieses Jahr die zweite Teilnahme.
Die lange Autofahrt haben wir hin und zurück gemeinsam mit Henning bewältigt. Für die neunstündige Reise wird man vor Ort durch ein sehr herzliches Willkommen und eine umwerfende Natur inkl. Gipfelblick zum Herzogenhorn entschädigt. Viele Teilnehmenden kennen sich aus den Vorjahren oder von anderen Lehrgängen und sind gleichzeitig sehr offen für neue Gesichter.
Ein erstes Kennenlernen in einem neuen Umfeld ist immer spannend. In dem Dreibettzimmer wurde Kim über die Regeln im Alltag aufgeklärt – sinnvoll, wie sich später herausstellte, da nicht immer selbsterklärend.
Die erste richtige Handlung vor Ort ist aber ein Spaziergang zum Gipfel. Von dort kann man bei gutem Wetter den Mont Blanc sehen.
Das Training verläuft ähnlich wie in Berlin - man putzt das Dojo, man wärmt sich auf und man trainiert fokussiert miteinander - außer, dass Shimizu Sensei zu Beginn des Trainings von seiner Zeit als Schüler bei Ueshiba Morihei erzählt. Das Training selbst übernimmt Waka Sensei.
Auch als nicht-Dan-Trägerinnen kommt man wirklich gut mit und bekommt die Möglichkeit, die Techniken mit vielen neuen Trainingspartnern und –partnerinnen zu üben. Vor, zwischen und nach den Trainings ist Zeit, sich kennenzulernen und gemeinsam die Freizeit zu gestalten. Der eine liest ein Buch, einige spielen Karten (Skip Bo, Super MauMau, etc.), wieder andere Kickern, spielen Tischtennis oder schlafen. Schon am zweiten Abend waren ihnen viele der Teilnehmenden nicht mehr fremd, sie haben bereits über gemeinsame Erlebnisse gelacht.
Sie sind täglich – teilweise mehrmals – zum Gipfel gelaufen, Kim hat sich dort jeden (noch so nebligen) Sonnenaufgang angesehen, die Aussicht ist einfach wunderschön. Auf dem Weg grüßen einen lokale Kühe.
Mittwochs findet nur ein Training statt, diesmal war es Training mit dem Bokken. Der freie Nachmittag wurde genutzt für einen Ausflug zu acht in die Therme im Tal. Insgesamt war die Woche geprägt von intensivem Training, weiterem Freizeitsport und geselligen Runden in immer wieder verschiedenen Konstellationen.
Der Höhepunkt war das Training am letzten Freitag, an dessen Ende Dan Grade verliehen wurden und der mit einem gemeinsamen Grillabend abschließt. An dieser Stelle gratulieren wir erneut herzlich Hartmut und Binh, die den 2. Dan verliehen bekommen haben.
Die letzte richtige Handlung vor Ort ist wiederum ein Spaziergang zum Gipfel – bei Nacht mit Blick auf einen umwerfenden Sternenhimmel.
Nach Herzogenhorn ist vor Herzogenhorn. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr - vielleicht gestalten wir die Anreise dann mal mit dem Zug.